
Der TSV TB München musste sich am Sonntag erneut mit einer 1:3-Niederlage (22:25,18:25,26:24,16:25) begnügen. Trotz guter Phasen und eines beeindruckenden Comebacks im dritten Satz reichte es gegen den Tabellenzweiten TV SUSPA Altdorf nicht zu punkten. Wie schon in den vergangenen Wochen zeigte sich ein wiederkehrendes Muster: starke Momente, die jedoch durch lange Schwächephasen und fehlender Konsequenz nicht in Zählbares umgewandelt werden konnten.
Der TB München startete mutig und stabil in die Partie. Beide Team agierten zunächst auf Augenhöre, ehe Altdorf mit einer 3-Punkte-Serie erstmals auf 7:9 stellte. Doch München reagierte stark, antwortete ebenfalls mit drei Punkten in Folge und drehte den Satz auf 10:9.
Angeführt von einer konzenterierten Annahem und hohem Aufschlagdruck spielte sich der TBM in einen echten Flow - plötzlich stand eine komfortable 19:13-Führung auf der Anzeigetafel. Doch wie aus dem Nichts riss der Faden. Altdorf nutzte die Münchner Nachlässigkeiten eiskalt und egalisierte den Vorsprung zum 20:20.
Die Crunchtime blieb zunächst offen, doch dann spielte sich Altdorf weiter in ihren Rausch und holt mit drei schnellen Punkten den Satzgewinn.
Der zweite Durchgang begann ähnlich ausgegelichen wie Satz eins. München resetete sich sichtbar, beide Teams punkteten in Serien, ohne sich entscheidend absetzen zu können. Bis zum 15:15 war das Match vollkommen offen.
Doch erneut folgte ein abruptes Kippen des Spiels: München verlor die Ordnung, produzierte Abstimmungsprobleme und Eigenfehler, während Altdorf die Kontrolle komplett übernahm. Der TV Altdorf zog davon, hatte sechs Satzbälle und gewann letztlich souverän mit 25:18.
Der Beginn des dritten Satzes knüpfte nahtlos an das Ende des zweiten an: München fand keinen Rhythmus, Altdorf dominierte und setzte sich früh auf 7:17 ab. Alles sah nach einem schnellen Satzgewinn der Gastgeberinnen aus.
Doch ein taktischer Doppelwechsel - Marina Mürle und Sophia Bruckner für Selina Zwing und Franziska Kopold - brachte die Wende. Plötzlich funktionierte alles: Punkte in Serien, eine kompakte Feldabwehr, variable Angriffe und ein komplett neuer Energielevel. Altdorf geriet ins Wanken, musste bei 15:19 und später bei 21:20 gleich zwei Auszeiten nehmen.
Der TV Altdorf wehrte zwar den ersten Münchner Satzball ab, doch diesmal blieben die TBMlerinnen stabil. Mit 26:24 erzwangen die Münchnerinnen den vierten Durchgang - ein Statement, das zeigte, welches Potenzial im Team steckt.
Statt den Schwung aus Satz drei mitzunehmen, entwickelte sich der vierte Abschnitt erneut zu einem Spiegelbild der vorherigen Problemphasen. München begann instabil, Altdorf hingegen wieder konsequent. Die Gastgeberinnen erspielten sich früh eine deutliche Führung, während der TBM zu lange hinterherlief und keine Lösungen fand, um den Lauf des Tabellenzweiten zu stoppen.
Mit 25:16 machte Altdorf schließlich den Deckel drauf und sicherte sich den verdienten Heimsieg.
Der TB München zeigte auch in Altdorf, dass das Team Phasen hat, in denen es jede Mannschaft der Liga vor echte Probleme stellen kann - allen voran das beeindruckende Comeback in Satz drei. Doch die fehlende Konstanz und wiederkehrende Schwächeperioden verhinderten erneut eine mögliche Überraschung.
Es bleibt die Erkenntnis: Der TBM spielt in vielen Momenten auf Augenhöhe mit den Topteams, doch um Punkte mitzunehmen, müssen diese Phasen länger anhalten und die Eigenfehler reduziert werden. Die MVP-Ehrungen gingen an Selina Zwing (TSV TB München) und Simona Dammer (TV SUSPA Altdorf).