
Der TB München zeigte im Derby gegen den ungeschlagenen Tabellenführer SV Lohhof eine engagierte und phasenweise starke Leistung, musste sich am Ende jedoch mit 1:3 (29:27,15:25,17:25,23:25) geschlagen geben. Lohhof bestätigte seine Favoritenrolle und holte sich verdient die Punkte - dennoch bewies der TBM, dass er auch Topteams über längere Phasen ernsthaft fordern kann.
Der TBM startete mutig, druckvoll und nahezu fehlerfrei in das Derby - schnell stand eine 7:4-Führung auf der Anzeigetafel. Erst einige Eigenfehler brachten Lohhof wieder ins Spiel und zum 9:9-Ausgleich. Von da an entwickelte sich ein hochklassiger Schlagabtausch auf Augenhöhe, ohne dass sich ein Team wirklich absetzen konnte.
Beim 16:16 war weiter alles offen. Pauline Pfaudler sorgte mit einem Ass für das 19:19, ehe es in eine spannende Crunchtime ging. Doch wie Kommentator Raphael König so treffend formulierte, wurde es auf TBM-Seite "fladderig" - Lohhof agierte eiskalt und druckvoll. Trotzdem kämpfte sich München beeindruckend zurück, glich beim 23:23 aus und zwang den Favoriten in die Satzverlängerung.
Der TBM zeigte enome Moral: Selina Zwing brachte mit einem Netzroller-Ass den ersten Satzball, Fabia Harloff punktete diagonal zum zweiten und Pauline Pfaudler verwandelte schließlich zum 29:27-Satzgewinn. Ein Satz auf hohem Niveau - nahezu ohne Fehler auf beiden Seiten.
Der zweite Durchgang verlief komplett anders. München erwischte einen Kaltstart, Lohhof hingegen einen Traumstart: 0:7, später 2:11, Der TBM fand weder Rhythmus noch Stabilität, zu viele einfache Fehler und fehlende Abstimmung machten es dem Favoriten leicht.
Zwar stabiliserte sich München im Verlauf und konnte punktuell wieder Akzente setzen, doch der Rückstand war gegen ein solches Spitzenteam nicht mehr aufzuholen. Lohhof spielte den Satz souverän runter und siegte deutlich 15:25.
Der TBM fängt sich, der Satz beginnt ausgeglichen. München findet wieder Mut und Struktur, führt 7:5, später sogar 13:9. Lohhof wirkt in dieser Phase ungewohnt wacklig, produziert mehr Eigenfehler und bekommt Probleme mit der Münchner Block-Feldabwehr.
Doch dann bricht der TBM erneut ein - die Spannung geht verloren. Mit einem 5-Punkte-Lauf übernimmt Lohhof beim 15:18 die Führung und baut sie konsequent aus. Bei 17:24 hat der Tabellenführer mehrere Satzbälle und verwandelt im zweiten Anlauf zu 17:25.
Der vierte Satz ist geprägt von starken Ballwechseln, aber auch von zahlreichen Aufschlagfehlern auf beiden Seiten. München setzt die ersten Akzente - Anna Tommasi verwandelt eine lange Rally zum 10:8, Pauline Pfaudler blockt zum 12:9.
Doch wie so oft an diesem Abend: Das Spiel wird "fladderig". Unsaubere Aktionen führen zum 13:13. Eine Auszeit von Coach Claudia Mürle zeigt kurzfristig Wirkung - Ass von Tommasi zum 15:14. Das Momentum wechselt mehrfach: 17:16, dann wieder Ausgleich. Tommasi serviert erneut ein Ass zum 19:17. Alles deutet auf ein mögliches Comeback hin.
Doch in der Schlussphase wendet sich das Blatt erneut: Ein Aufschlagfehler und Unsicherheiten in der Annahme bringen Lohhof zurück - und letztlich den 23:25 Satz- und Matchgewinn.
Der TBM verliert das Derby 1:3, doch das Ergebnis zeigt nur bedingt, wie knapp und umkämpft große Teile der Partie waren. Der Satzgewinn gegen den souveränen Tabellenführer und die starken Phasen im ersten und vierten Durchgang lassen aufhorchen. Die Entwicklung des jungen Teams zeigt klar in die richtige Richtung.
MVPs wurden Fabia Harloff und Miriam Iachemet.